"EEG" - Das große schwarze Loch

Foto: Thorben Wengert / pixelio.de

In einer Veröffentlichung des Deutschen Bundestages heißt es: „Das EEG dient der Förderung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien, die auf Grund der Marksituation ansonsten nie in Betrieb genommen werden könnten.“

 

 

Machen wir hierzu mal eine vereinfachte Betrachtung:

 

Strom wird in Deutschland seit 2010 an der Strombörse in Leipzig - derzeit für im Mittel um die 3 ct/KWh gehandelt. Somit also in etwa die Marktsituation.

 

Der Strom aus Erneuerbaren Energien und damit auch der aus der Windstromproduktion, muss lt. EEG Gesetz vorrangig vermarktet werden - Stichwort Merit-Order.

 

Windkraftanlagen bekommen für ihre Stromproduktion eine feste Einspeisevergütung, die im Wesentlichen von ihrem Referenzertrag abhängt, von im Mittel etwa 8 ct/KWh bezogen auf 20 Betriebsjahre.

Zur Orientierung: In der DDR nannte man diese Vorgehensweise früher Planwirtschaft.

 


Damit das Ganze nun überhaupt funktionieren kann, wird die Differenz im Beispiel oben, also ein Mehrfaches der Marksituation, durch die EEG Umlage getragen und die landet auf der Stromrechnung der Endverbraucher.

 

Natürlich ist das Verhalten – speziell das an der Börse - ein bisschen komplizierter als hier dargestellt, aber dennoch vom Prinzip her identisch.

 

Es geht aber sogar noch kurioser: Es gibt regelmäßig Tage, da wird der Strompreis an der Strombörse sogar negativ – aktuelles Beispiel 03.10.2013 - ein überdurchschittlich windiger Tag.

 

In diesem Fall bekommem die meist ausländischen Abnehmer für den Bezug des Stroms sogar noch Geld an der Börse. D. h. die Differenz zur festen Einspeisevergütung steigt deutlich an. Finanziert wird auch dies durch die EEG Umlage über die Stromrechnung der Endverbraucher. Konkret:

 

Wir zahlen auch für den Strom, den andere verbrauchen!

 

Was heißt das jetzt: Je niedriger der Strompreis an der Strombörse in Leipzig, desto höher die erforderliche EEG Umlage, es muss also lauten:

 

„Erneuerbare Energien erhöhen den Strompreis für Endverbraucher und zwar bedenklich drastisch“

 

Wer also behauptet „Erneuerbare Energien senken den Strompreis“, muss wissen was er da sagt.