Netzbetreiber meldet Rekordkosten für Noteingriffe

Windstrom-Schwemme, von nis/dpa

Die rasant fortschreitende Energiewende setzt das deutsche Stromnetz zusehends unter Druck. Der große Stromnetzbetreiber Tennet, dessen Netzgebiet in der Mitte Deutschlands von Schleswig-Holstein bis zum Süden Bayerns reicht, musste deshalb 2017 fast eine Milliarde Euro für Noteingriffe ins Netz zahlen. Das teilte Tennet am Montag auf der Grundlage vorläufiger Zahlen mit.

Die Eingriffskosten lagen 2015 noch deutlich niedriger bei 710 Millionen Euro, im windschwachen Jahr 2016 sogar nur bei 660 Millionen Euro. Die Kosten werden über die sogenannten Netzentgelte auf den Strompreis umgelegt und landen am Ende beim Verbraucher. Auf der anderen Seite profitieren diese von niedrigen Börsenstrompreisen durch die häufigen Stromschwemmen.

Auch der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, sieht Milliardenkosten auf die Verbraucher zukommen: “Die Stabilisierung der Netze ist komplexer geworden und kostet uns alle viel Geld. Diese Kosten sinken erst durch die großen Stromleitungen”, sagte Homann.

Warum die Noteingriffe nötig werden

Allerdings hält der Behördenchef die Versorgung auch in der Zwischenzeit bis zum Start der neuen Leitungen für sicher: “Eine Warnung vor Stromausfällen bis dahin wäre übertrieben.”

 

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/energiewende-windstrom-schwemme-belastet-netze-a-1185753.html