Greifvogel in Gefahr: Wer vergiftet den Rotmilan?

von Jörg Hilbert, Eike Köhler

Der Rotmilan ist in Deutschland sehr streng geschützt: Er darf nicht bejagt oder anderweitig verfolgt werden und es gilt das absolute Tötungsverbot. Doch zunehmend werden diese Greifvögel zum Ziel heimtückischer Angriffe. Offenbar gezielt werden in Norddeutschland Giftköder ausgelegt und Bäume samt Horsten gefällt.

Besonders dramatisch ist die Situation in Schleswig-Holstein. Im Bereich Rendswühren im Kreis Plön wurden allein in den vergangenen Monaten mehre tote Rotmilane gefunden. Zwei wurden nachweislich mit dem verbotenen Insektenvernichtungsmittel E605 vergiftet. In einem Wäldchen bei Holstendorf im Kreis Ostholstein haben Unbekannte eine rund 30 Meter hohe Buche gefällt und damit einen Rotmilan-Horst zerstört. Immer wieder gibt es den Verdacht, dass solche Taten mit der Planung und dem Ausbau von Windkraftanlagen zusammenhängen. Denn ein Rotmilan-Horst kann den Bau von solchen Anlagen behindern oder sogar verhindern.